Sechs Monate nachdem die 25-jährige Poppy sich aus einer langjährigen Gewaltsituation befreien konnte, versucht sie weiterhin, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden.

Zwischen Selbstfürsorge und Panikattacken pendelnd erlebt sie all das, was für die meisten seit jeher Alltag bedeutet, zum ersten Mal als freie Person. Doch dort, wo die Gewalt einmal ihren Platz hatte, haben sich nun Angst, Wut und Scham eingenistet und begleiten Poppy in ihrem neuen Leben auf Schritt und Tritt.

Während sie die Wellen ihres Heilungsprozesses manchmal souverän reitet, manchmal in ihnen zu ertrinken droht, sieht sie sich immer wieder mit der Frage konfrontiert, warum es ihr nicht einfach besser gehen kann. Mit Hilfe ihrer Freund*innen und ihres Lieblingslieds kämpft sie sich Stück für Stück ins Leben zurück und begreift letztendlich, dass Heilung ein nie ganz abgeschlossener Prozess ist und was es bedeutet, Rücksicht auf sich selbst zu nehmen.

Mit einem guten Gespür für das sensible Thema setzt Pandora Magri mit ihrem Debüt HIMMELBLAU den Opfern häuslicher Gewalt sozusagen ein grafisches Denkmal.

Das noch Ungesehenere als die Gewaltsituation selbst ist das Danach. Mit dem Blau der Hoffnung zeichnet Pandora ihrer Protagonistin den Neuanfang - mit dem grellen Pink lässt sie die Schrecken der Vergangenheit mal hereinbrechen oder - subtiler - den Selbstzweifel die Kontrolle übernehmen. Das ist erzählerisch genauso wie grafisch gekonnt umgesetzt und stärkt das Verständnis für Menschen in vergleichbaren Situationen.